Psychische Folgen des westlichen Konsums

Wir hier in unserer westlichen Welt kennen das ja bereits. Es gibt Optionen über Optionen für den Konsum von Waren. Was soll ich mir kaufen? Was ist gerade neu? Bin ich noch auf dem neuesten Stand? Wie ist eigentlich gerade die Mode?

Eine Schulklasse in Kathmandu
Eine Schulklasse in Kathmandu

Wie man an diesen Fragen gut erkennen kann, hat keine davon etwas damit zu tun, was eigentlich zum Wichtigen gehört. Was einen zufrieden machen könnte. Nämlich die Frage: Was brauche ich eigentlich? Und um dem ganzen noch einmal Nachdruck zu verleihen: Was brauche ich eigentlich wirklich?

Das sind Fragen, die man sich hauptsächlich hier in Nepal stellt. Denn das was man hier in Nepal auch hat, sind Aufgaben, die wirklich sinnvoll sind. In Anbetracht der Tatsache, dass es ständig Erdbeben gibt, Ortschaften verwüstet werden, man keinen Schlafplatz haben könnte. Nichts zu essen (Wirklich nichts zu essen) findet.

Da kommt der westliche Einfluss von Touristen gar nicht gelegen. Denn auf einmal kann man sich auch die Frage stellen: Was könnte ich eigentlich sonst so machen? Habe ich eigentlich das neueste Smartphone? STOPP: Natürlich fragt man sich in Nepal zunächst einmal, ob man überhaupt ein Smartphone braucht. Wenn man sich dann einmal ansieht, was dort gerade wirklich gebraucht wird, dann ist es natürlich fatal, jemandem diese Ablenkung zu beschaffen.

Denn dann wird das Haus nicht fertig, die Familie hat nichts zu essen bzw. zu trinken.

Und dann kommen wir als Westeuropäer nämlich auch mal mit unseren Problemen zu einem Vergleich. Sind Menschen in so einer Situation ähnlich zu betrachten, wie ein Alkohol- bzw. Heroinabhängiger oder auch Raucher? Sie verursachen für sich und ihre Familie oder auch Gesellschaft einen ebenso großen Schaden, wie jemand, der in Nepal auf einmal ein Smartphone besitzt und damit so konsumiert, wie wir es hier machen (Ablenkung, Abhängigkeit vom Internet).

Und auch wenn wir hier bei uns noch nicht richtig gelernt haben, mit diesen Medien umzugehen, haben wir doch durch unseren historischen und geografischen Reichtum ein viel größeres Auffangnetz.

Die psychischen Folgen der Menschen in Nepal und ganz sicher auch in anderen Teilen der Welt werden wahrscheinlich verheerend sein. Leider kenne ich noch keine Studien zu dem Thema und hoffe sehr, dass ich mit meinen Schlussfolgerungen falsch liege.

Die Menschen jedenfalls, die ich kennen lernen durfte, waren oft recht verantwortungsbewusst, auch wenn es teilweise so aussieht, dass das Land auf den Armen der Frauen getragen wird. Ich werde dieses Jahr einmal versuchen, herauszufinden, was in Nepal gerade ein wichtiges Thema ist. Welche Schulungsthemen vielleicht in Schulen relevant sein sollten. Wenn ich die Grundschule in Kathmandu besuche, dann werde ich mal versuchen, etwas herauszufinden und vielleicht für ein paar Themen zu begeistern.

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