Zuerst einmal möchte ich auf die für mich mit großem Abstand schönste Erfahrung in Nepal hinweisen. Die Erfahrung mit den dort lebenden Menschen. Diejenigen, die ich getroffen habe, waren sehr nett und zuvorkommend, aber dabei nicht aufdringlich. Ähnlich habe ich es in arabischen Ländern gesehen, in denen dann aber sehr häufig einfach nur versucht wird, einem das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Auch auf den Märkten Kathmandus hat man gemerkt, dass die Verkäufer wesentlich weniger aufdringlich sind und gar kein Interesse daran haben, den großen Reichtum an sich zu reißen. Denn viel können sie damit aus meiner Sicht auch nicht anfangen. Denn der Konsumzwang, wie man ihn aus westlichen Ländern kennt, existiert da (noch?) gar nicht wirklich.
Was sich auch darin wieder spiegelt, dass ich die Menschen in Nepal als wesentlich ruhiger und gelassener betrachtet habe. Ich habe sie als glücklich empfunden. Wovon ich besonders in meinem Heimatland Deutschland, einer der größten Industrienationen der Welt, worauf man offenbar auch noch stolz ist, nicht ausgehen kann. Hier in Deutschland habe ich eher den Eindruck, dass die Menschen unglücklich sind, wenn sie keinen überflüssigen Luxus besitzen oder sie auch noch eine Aufgabe bekommen.
Durch diesen Konsumzwang (einen Zwang betrachte ich hier als etwas patholigisches) scheint die intrinsische Motivation, die ein Menschen eigentlich hat, ziemlich gestört zu sein. Was aber auch nur ein Ausdruck dessen sein kann, dass die Aufgaben, sofern man eine hat (ob bei der Arbeit oder nicht) für einen Nepalesen als etwas enorm sinnloses betrachtet werden könnte.
Menschen in Nepal erscheinen mir sehr oft sehr beschäftigt und dadurch auch glücklicher. Da sie, wenn sie einer Tätigkeit nachgehen, sehr oft auch einen sinnvollen nutzen für sich und ihre Familien ziehen können.
Ich freue mich jedenfalls sehr, wieder in dieses Land zu reisen. Und eventuell werde ich mir auch mal einen Hubschrauberflug zum Mount Everest gönnen. Einer weiteren Sehenswürdigkeit dieses Landes.